Kennen Sie das? Sie liegen im Bett, die Welt schläft, doch Ihr Kopf und Ihr Körper sind hellwach. Es scheint fast so, als würden verschiedene Organe und Gedanken mitten in der Nacht eine hitzige Diskussion führen. Die nächtliche Konferenz könnte in etwa so ablaufen:
Hirn: „Wir müssen schlafen!“
Das Gehirn übernimmt dabei die Rolle des Moderators, ganz in der Überzeugung, dass Schlaf oberste Priorität hat.
„Wir brauchen Schlaf, um uns zu regenerieren, die Erinnerungen zu sortieren und morgen fit zu sein! Warum hört hier niemand auf mich?“
Doch statt Zustimmung kommt gleich die erste Widerrede....
Herz: „Wir müssen uns Gedanken machen!“
Das Herz meldet sich zu Wort: „Schlafen? Jetzt? Unmöglich! Erinnern Sie sich noch an diese eine Situation vor ein paar Jahren? Und was war heute nur wieder los? Die sollten wir dringend analysieren. Und übrigens, was ist eigentlich mit den offenen Aufgaben für morgen?“
Magen: „Ey Leute, wenn wir eh wach sind, können wir auch was essen!“
Während das Herz grübelt, schaltet sich der Magen ein: „Hallo? Ich bin hier! Wenn wir sowieso wach sind, wäre jetzt doch der perfekte Moment für einen kleinen Snack, oder?“ Und so geht es weiter, bis Sie irgendwann aufgeben – sei es durch nächtliches Grübeln, den Griff zur Schokolade oder zum Handy.
Warum schlafen Sie eigentlich nicht?
Schlafprobleme können viele Ursachen haben: Schwierigkeiten beim Einschlafen, häufiges Aufwachen oder das Gefühl, trotz ausreichender Schlafdauer nicht erholt zu sein. Aber was steckt dahinter? Und wie können Sie die innere „Diskussion“ beenden?
Die häufigsten Ursachen aus naturheilkundlicher Sicht:
Ein hoher Cortisolspiegel – unser Stresshormon – hindert Körper und Geist daran, in den Ruhemodus zu wechseln.
Gerade in den Wechseljahren oder bei einem Ungleichgewicht von Melatonin (dem Schlafhormon) kann der Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinander geraten.
Wenn der Magen-Darm-Trakt überlastet ist, sendet er unaufhörlich Signale ans Gehirn: „Ich bin hier noch beschäftigt!“
4. Mineralstoffmangel:
Besonders ein Mangel an Magnesium, dem „Entspannungsmineral“, kann Unruhe und Muskelkrämpfe auslösen und den Schlaf stören.
Was können Sie tun, um die innere Konferenz zu beenden?
1. Eine Abendroutine schaffen:
Eine klare Struktur vor dem Schlafengehen signalisiert dem Körper, dass es Zeit ist, zur Ruhe zu kommen. Eine Tasse Baldriantee, ein entspannendes Buch oder ein warmes Fußbad können helfen.
2. Stress abbauen:
Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder ein ruhiger Abendspaziergang reduzieren den Cortisolspiegel und beruhigen das Nervensystem.
3. Den Magen beruhigen:
Verzichten Sie abends auf schwer verdauliche oder späte Mahlzeiten. Ein ruhiger Magen hilft auch Ihnen, besser zu schlafen.
4. Natürliche Unterstützung nutzen:
· Magnesium: Fördert die Entspannung von Muskeln und Nerven.
· Melatonin: Unterstützt den Schlafrhythmus.
· Baldrian, Passionsblume und Hopfen: Wirken beruhigend und fördern das Einschlafen.
· Lavendel: Als Tee, Öl oder Kapsel – ideal gegen Stress.
5. Lichtquellen und Elektrosmog meiden:
Blaulicht von Handy, Tablet oder Laptop hemmt die Melatoninproduktion. Setzen Sie abends lieber auf warmes Licht und legen Sie digitale Geräte frühzeitig zur Seite.
Fazit: Zuhören, ordnen, abschalten
Um die nächtliche „Konferenz“ in Ihrem Körper zu beenden, ist es wichtig, die Ursache zu finden. Sind es Stress, hormonelle Schwankungen, Ernährung oder äußere Einflüsse? Mit naturheilkundlichen Ansätzen können Sie Ihren Körper dabei unterstützen, endlich zur Ruhe zu kommen – und Ihr Gehirn hat dann das letzte Wort: „Wir schlafen jetzt!“
Haben Sie Fragen zu Ihren Schlafproblemen oder möchten Sie genauer herausfinden, was Sie wach hält? Vereinbaren Sie gerne einen Termin in meiner Praxis. Gemeinsam finden wir eine individuelle Lösung, damit auch Sie wieder erholsame Nächte genießen können!