Stellen Sie sich vor: Sie arbeiten monatelang unter Hochdruck, sind immer verfügbar, halten viele Bälle gleichzeitig in der Luft – und bleiben dabei erstaunlich gesund.
Doch kaum haben Sie Urlaub, werden Sie von einer Erkältung, Migräne oder anderen Beschwerden überrascht. Warum passiert das so häufig?
Als Heilpraktikerin möchte ich Ihnen erklären, wie Stress, Cortisol und das Immunsystem zusammenhängen – und warum dauerhafte Gesundheit nicht gleichbedeutend mit echter Balance im Körper ist.
Stress und Gesundheit: Warum wir „funktionieren“
Im Stressmodus schaltet der Körper auf Überlebensmodus. Zwei wichtige Stresshormone, Adrenalin und Cortisol, übernehmen dabei eine Schlüsselrolle.
Adrenalin versetzt den Körper in Alarmbereitschaft: Der Puls steigt, der Blutdruck erhöht sich, und die Aufmerksamkeit ist geschärft.
Cortisol sorgt dafür, dass genügend Energie bereitsteht, indem es den Blutzuckerspiegel anhebt und das Immunsystem herunterreguliert.
Dieses Zusammenspiel ist evolutionär sinnvoll, um in Gefahrensituationen leistungsfähig zu bleiben. Doch diese Stressantwort hat auch eine Kehrseite: Während Cortisol kurzfristig entzündungshemmend wirkt und das Immunsystem „beruhigt“, wird bei langanhaltendem Stress die Balance des Immunsystems gestört.
Urlaub als „System-Shutdown“
Sobald der Stresspegel abfällt – wie es im Urlaub oft der Fall ist –, sinkt auch der Cortisolspiegel. Das Immunsystem, das während der stressigen Phase unterdrückt wurde, „erwacht“ und beginnt, aufgestaute Prozesse aufzuarbeiten. Plötzlich können sich Symptome zeigen, die im Hintergrund geschwelt haben, aber durch die Stresshormone unterdrückt wurden.
Beispiele:
Warum dauerhafte Gesundheit kein Garant für Balance ist
Das Gefühl, gesund zu sein, während wir unter Dauerstress stehen, kann täuschen. Wer „funktioniert“, ist nicht unbedingt in Balance. Der Körper priorisiert im Stressmodus kurzfristig das Überleben, während langfristige Prozesse wie Immunregulation, Zellreparatur und Hormonbalance zurückgestellt werden.
Ein Beispiel aus der Praxis: Viele meiner Patient*innen berichten, dass sie in stressigen Zeiten „wie durch ein Wunder“ gesund bleiben, aber nach einer intensiven Phase plötzlich an Erschöpfung, Infekten oder anderen Beschwerden leiden. Das ist kein Zufall, sondern ein Zeichen, dass der Körper in der stressfreien Phase versucht, sich zu regenerieren – oft mit unangenehmen Symptomen.
Wie Sie echte Gesundheit fördern können
Um langfristig gesund zu bleiben und das Risiko von „Urlaubskrankheiten“ zu reduzieren, ist es wichtig, regelmäßig für Ausgleich zu sorgen. Hier einige Ansätze aus der naturheilkundlichen Praxis:
Regelmäßige Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen helfen, den Cortisolspiegel zu regulieren.
Pausen im Alltag sind wichtiger als eine große Entspannungsphase im Urlaub.
Eine ausgewogene Ernährung mit frischem Obst, Gemüse und gesunden Fetten unterstützt das Immunsystem.
Bewegung an der frischen Luft stärkt die Abwehrkräfte.
Regelmäßige Tagesabläufe helfen, extreme Schwankungen im Cortisolspiegel zu vermeiden.
Magnesium und pflanzliche Mittel wie Mutterkraut können bei Migräne helfen.
Statt „alles auf später“ zu verschieben, sollten Sie im Alltag regelmäßig Raum für Regeneration schaffen.
Fazit: Der Körper braucht Balance
Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Wer ständig im Stressmodus lebt, darf nicht davon ausgehen, dass der Körper in Balance ist. Pausen, regelmäßige Selbstfürsorge und ein bewusster Umgang mit Stress sind entscheidend, um langfristig gesund zu bleiben – und Urlaub tatsächlich genießen zu können.
Haben Sie Fragen zu Ihrem Immunsystem oder möchten Sie Ihre Gesundheit ganzheitlich stärken? Gerne unterstütze ich Sie in meiner Praxis mit individuellen Ansätzen aus der Naturheilkunde. Schreiben Sie mir oder vereinbaren Sie einen Termin.