Glaubenssätze und Bestätigungsfehler:
Unsichtbare Blockaden erkennen und lösen
Unsere Gedanken beeinflussen, wie wir die Welt wahrnehmen – oft, ohne dass wir es merken. Glaubenssätze und der sogenannte Bestätigungsfehler können unsere Sicht auf uns selbst, unser Handeln und sogar unsere Zukunft prägen. Doch wie entstehen diese unsichtbaren Blockaden? Wie können Sie sie erkennen und durchbrechen?
Was sind Glaubenssätze?
Glaubenssätze sind tief verankerte Überzeugungen, die unser Denken, Fühlen und Handeln lenken. Sie wirken wie ein unsichtbares Betriebssystem in unserem Kopf. Häufig entstehen sie in der Kindheit durch prägende Erfahrungen, Erziehung oder gesellschaftliche Einflüsse.
Diese Überzeugungen formen unser Selbstbild und beeinflussen, wie wir die Welt verstehen. Es gibt stärkende Glaubenssätze wie: „Ich kann jede Herausforderung meistern.“ Aber auch solche, die uns blockieren, etwa: „Ich bin nicht gut genug.“ oder „Ich werde immer scheitern.“
Der Bestätigungsfehler: Wie Glaubenssätze sich selbst verstärken
Der Bestätigungsfehler (Confirmation Bias) ist ein psychologisches Phänomen, bei dem wir unbewusst nach Beweisen suchen, die unsere bestehenden Überzeugungen bestätigen – und gleichzeitig alles ignorieren, was dagegen spricht. Dieser Mechanismus sorgt dafür, dass Glaubenssätze, egal ob positiv oder negativ, immer stärker werden.
Ein Beispiel aus dem Alltag
Stellen Sie sich vor, Sie haben den Glaubenssatz: „Ich bin nicht gut genug.“
Wenn Sie sich auf eine Stelle bewerben und abgelehnt werden, könnten Sie denken: „Natürlich wurde ich abgelehnt, ich bin einfach nicht gut genug.“ Dabei könnte der wahre Grund sein, dass der Arbeitgeber jemanden mit mehr Erfahrung suchte. Der Bestätigungsfehler führt dazu, dass Sie diese Erklärung ignorieren und nur die Ablehnung als Beweis für Ihren Glaubenssatz wahrnehmen. Das Resultat: Unsicherheit steigt, und Sie trauen sich vielleicht gar nicht mehr, sich erneut zu bewerben.
Bin ich betroffen? So erkennen Sie einschränkende Glaubenssätze
Einschränkende Glaubenssätze zu erkennen, ist der erste Schritt zur Veränderung. Stellen Sie sich dazu folgende Fragen:
- Was denke ich über mich selbst?
- Wie reagiere ich, wenn etwas schiefläuft?
- Sind meine Gedanken eher wohlwollend oder kritisch?
- Kann ich Lob und Anerkennung annehmen, oder fühle ich mich unwohl dabei?
- Wie bewerte ich andere Menschen? Oft spiegeln unsere Urteile über andere das, was wir über uns selbst glauben.
Typische Beispiele für einschränkende Glaubenssätze
- „Ich bin ein Pechvogel.“
- „Andere schaffen es, aber ich nicht.“
- „Wenn ich einen Fehler mache, werde ich abgelehnt.“
- „Ich muss perfekt sein, damit man mich akzeptiert.“
Wie Sie Glaubenssätze auflösen können
- Negative Glaubenssätze identifizieren:
Schreiben Sie alle Überzeugungen auf, die Sie einschränken oder blockieren. - Den Ursprung hinterfragen:
Fragen Sie sich: „Woher kommt diese Überzeugung?“ und „Stimmt sie wirklich?“ - Beweise für das Gegenteil suchen:
Welche Erlebnisse widersprechen Ihrem Glaubenssatz? Zum Beispiel: „Ich bin nicht gut genug.“ – Haben Sie in der Vergangenheit Aufgaben gemeistert oder positives Feedback erhalten? - Neue Überzeugungen formulieren:
Ersetzen Sie negative Sätze durch positive, realistische Alternativen. Aus „Ich bin nicht gut genug.“ könnte werden: „Ich wachse mit jeder Herausforderung und lerne dazu.“ - Positive Routinen etablieren:
Dankbarkeitsübungen, Affirmationen und Meditation helfen, neue Glaubenssätze zu verankern. Achten Sie im Alltag bewusst auf Situationen, die Ihre neuen Überzeugungen bestätigen.
Praktische Übungen zur Veränderung
- Die ABC-Technik:
Notieren Sie den Auslöser (A), Ihre Bewertung (B) und die daraus resultierende Folge (C). Diese Methode hilft, die Verbindung zwischen Gedanken, Gefühlen und Handlungen zu verstehen. - Gedankenprotokoll:
Halten Sie über mehrere Tage Ihre negativen Gedanken fest. Hinterfragen Sie diese und suchen Sie Gegenbeweise. - 10-Tages-Challenge:
Notieren Sie zehn Tage lang täglich drei positive Erlebnisse oder Dinge, die Ihnen gelungen sind. Das stärkt den Fokus auf Erfolge.
Warum das wichtig ist
Glaubenssätze beeinflussen nicht nur Ihre Wahrnehmung, sondern auch Ihre Entscheidungen, Beziehungen und Ihre Lebensqualität. Indem Sie negative Muster erkennen und verändern, können Sie mehr Selbstbewusstsein gewinnen, neue Chancen ergreifen und Ihre Lebensfreude steigern.
Wann professionelle Unterstützung sinnvoll ist
Manchmal sind Glaubenssätze tief mit emotionalen Verletzungen verbunden, die alleine schwer zu lösen sind. Als Heilpraktikerin für Psychotherapie begleite ich Sie gerne auf Ihrem Weg. Gemeinsam arbeiten wir daran, einschränkende Muster zu erkennen und in stärkende Überzeugungen zu verwandeln.
Haben Sie Glaubenssätze bei sich erkannt, die Sie blockieren? Machen Sie gerne einen Termin für ein „15-minütiges-Infogespräch“ oder direkt einen „kostenpflichtigen Ersttermin“ bei mir aus um zu schauen, wie ich Sie unterstützen kann.
